Die totale Entspannung!

Unsere Herausgeberin Sara Karayusuf Isfahani ist großer Fan der Business Class – auch ohne Business.
Sara Karayusuf Isfahani, Herausgeberin
Sara Karayusuf Isfahani, Herausgeberin
Kolumne Redaktion

Mein schlimmstes Erlebnis? Das ist natürlich der Moment, als der Steward mit einer Cocktailkarte vor mir steht. Und mir zum exquisiten Abendessen Weine anbietet, die von den Sommeliers der legendären Sansibar auf Sylt empfohlen werden. Da habe ich wirklich gehadert. Aber nur kurz! Denn Regel Nummer Eins in der Schwangerschaft: Kein Alkohol! 

 

Ja, schwanger. Na und? Ich bin ja auch nicht auf Geschäftsreise. Ich habe es getan: Ich habe meine Urlaubsreise auf eine kleine Inselgruppe im Indischen Ozean in der Business Class gebucht. Und zwar nicht, weil ich mit meinem Freizeitlook einen Farbtupfer zwischen den Geschäftsleuten setzen wollte. Sondern weil ich endlich einmal wissen wollte, wie es sich anfühlt, Business Class ohne Business zu fliegen. 

 

Ich sitze seit fünf Stunden in diesem Flieger der Air Berlin – und bin überrascht. Hier, über den Wolken, herrscht in jeder Hinsicht High Class. Sogar den Hauptstadt-Lifestyle fängt die Airline ein: Das Reisekit mit Schlafbrille, Hautcreme und Lippenbalsam wurde von Wolfgang Joop und seinem Wunderkind-Label entwickelt. Sehr schick!

 

Alle arbeiten. Ich genieße die Ruhe. Genieße, dass kein Geschäftstermin auf mich wartet, sondern eine freie Woche. Genieße, dass ich das WLAN an Bord nutzen kann – aber nicht um zu mailen, sondern um zu lesen und um Filme zu sehen. Ich genieße das Lächeln des Bordpersonals. Diese zugewandte, aufmerksame Freundlichkeit, für die man keinen Blick hat, wenn man gerade in Geschäftszahlen vertieft ist. Mein Sitz surrt in die Schlafposition und wird – wieder Überraschung – zum flachen Bett. Ich dimme das Licht herunter. Was mir sonst im Flugzeug nie gelingt, jetzt passiert es: Ich entspanne total. Und schlafe ein! 

 

Ich wache auf, als der Steward mich freundlich anspricht. Wir landen. Ich habe so lange und tief geschlafen wie in den letzten Monaten nicht. Ein alter Werbespruch schwirrt mir durch den Kopf: Bei uns fängt ihr Urlaub im Flugzeug an. Ich weiß noch, wie ich diesen Spruch als Studentin gehasst habe. Der Hintermann rammt einem das Knie in den Rücken, die Beine werden taub, und mein Kopf fällt mir immer wieder auf die Brust. Jetzt muss ich lachen. Mein Urlaub hat tatsächlich schon begonnen.

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